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Viereinhalb Tatami Der Theaterstil der Yamanote Jijohsha Company

Das ist Japan.

1. Stehen und das Gewicht verlagern
2. Sich bewegen und sich dabei einen schmalen Durchgang vorstellen
3. Wer spricht oder zuhört bleibt stehen
Das sind die grundlegenden Regeln für viereinhalb Tatami.

In Japan gibt es seit langem die Tradition, dass etwa beim Noh, Kyogen und Kabuki die Bewegungen auf der Bühne stark eingeschränkt sind und die Vokale betont werden – und dass der Zuschauer darin Schönheit erblickt. Aber was ist das Ergebnis, wenn man das mit etwas Phantasie auf die Gegenwart überträgt? Kann man als Japaner der Gegenwart mit allen seinen Einschränkungen etwas ausdrücken und dabei die traditionelle Schauspielkunst fortführen? Während wir einen Theaterstil gesucht haben, der für die modernen Japaner passt, haben wir viereinhalb Tatami ausprobiert und entwickelt.

Durch diese Regeln werden die Beziehungen der auftretenden Personen deutlicher. Auch die inneren Konflikte zwischen Willen und Schicksal in den handelnden Personen werden mit größerer Energie dargestellt.

Auf den ersten Blick sieht das Leben der modernen Japaner frei und reich aus, in Wirklichkeit hängen sie ihr Mäntelchen nach dem Wind, sie sind wie Gejagte und leben in einer empfindlichen Balance – und diese Situation muss dargestellt werden. Außerdem können so Stücke aufgeführt werden, die mit einem realistischen Ansatz nicht spielbar wären.

Viereinhalb Tatami symbolisiert ein Zimmer, das mit viereinhalb Binsenmatten ausgelegt ist. Einerseits ist das die grundlegende Größe eines Zimmers, das für die Teezeremonie genutzt wird, andererseits steht es auch für die engen japanischen Wohnungen, die im Ausland oft als Kaninchenställe bezeichnet werden. Mit dem Ausdruck viereinhalb Tatami wollen wir so die Tradition und die Gegenwart verbinden.